Griechenland Geheimtipp Karpathos: die schönsten Strände & Top 5 Ausflugstipps
Karpathos liegt in der südlichen Ägäis zwischen den beiden griechischen Inselriesen Kreta und Rhodos. Nach Rhodos ist Karpathos die zweitgrösste Insel der Dodekanes-Gruppe.
Gemäss meinem Taxifahrer ist die Insel vor allem bei Italienern und den skandinavischen Nationen beliebt. Auch Deutsche treffe ich viele an. Bei den Schweizern scheint Karpathos noch nicht wirklich bekannt zu sein. Zumindest bin ich in meinem Bekanntenkreis immer wieder auf fragende Gesichter gestossen, als ich ihnen von meinem nächstgeplanten Abenteuer erzählt habe und höre meine Muttersprache während einer 16-tägigen Rundreise tatsächlich auch nur 2 Mal. Trotz internationalem Flughafen und Touristen-Präsenz, gibt es auf Karpathos keinen Massentourismus mit überfüllten Stränden im All-Inclusive Stil. Lediglich am Strand vom Hauptort Pigadia, befindet sich ein grosser 5-Sterne-Hotelkomplex, der diesem Bilde schon nahekommt.
Karpathos ist im Grunde genommen das Rückgrat eines Berges, der sich im Süden ruhig erhebt und in der Mitte und im Norden auf hohen, steilen Hängen endet. Der höchste Punkt ist der Berg Kali Limni mit 1.215 Meter. Das zerklüftete Gebirge macht die Anreise zu manchen Dörfern und Stränden vor allem im nördlichen Teil zu einem kleinen Abenteuer und so gibt es auf Karpathos noch einige verhältnismässig unberührte Flecken zu entdecken. Karpathos kann man also noch halbwegs als Geheimtipp für Griechenland Reisen bezeichnen. Wie lange das noch so bleibt, ist allerdings fraglich. Der nette Besitzer meiner ersten Unterkunft nimmt mich ungefragt kurzerhand mit auf eine kleine Spritztour und erzählt mir davon, wie in letzter Zeit viele Grundstücke an ausländische Investoren, hauptsächlich aus Italien und Skandinavien verkauft werden. Wie der Bau von neuen Unterkünften bereits vorangeht, bleibt beim Bereisen der Insel nicht unbemerkt.
Anreise: so kommst du am besten nach Karpathos
Flugzeug
Karpathos verfügt über einen kleinen Flughafen der vor allem während der Hauptsaison neben den inländischen Airlines Sky Express und Olympic, auch internationale Charterflüge empfängt.
Ab der Schweiz gibt es momentan aber keine Direktflüge. Am besten erreichst du die Insel mit einem Umstieg in Athen. Alternativ wird Karpathos auch per Inlandflug von Rhodos angeflogen. Direktflüge vom grenznahen Ausland gibt es ab München mit Condor.
Fähre
Karpathos erreichst du auch auf dem Wasserweg mit Fähren entweder ab Rhodos oder ab Kreta.
Reisen innerhalb von Karpathos: so kommst du um die Insel
Taxis
Eine Möglichkeit auf der Insel herumzukommen ist per Taxi. Besonders bei der Ankunft am Flughafen ist diese Variante eine gute Option. Da zum Zeitpunkt meiner Ankunft nur 4 Taxis am Flughafen verfügbar waren, bat mich mein Taxifahrer Yiannis höflich darum, noch kurz zu warten, falls noch jemand weiteres ein Taxi benötigt. 10 Minuten später sitzt ein junger Herr mit pinken Haaren mit mir im Auto, der aufgeregt darüber erzählt, wie er sein Portemonnaie in Athen verloren habe und darum nur digital bezahlen könne. Zum Glück war Yiannis noch nicht mit mir losgefahren, denn anscheinend sei er das einzige Taxi, in dem man mit Karte bezahlen könne. Die Kosten der 15-minütige Fahrt vom Flughafen nach Arkasa betragen 35 Euro. Inklusive sind Restaurantempfehlungen, der Wetterbericht und weitere Infos über die Insel.
Abgesehen von der Fahrt ab dem Flughafen empfehle ich es dir allerdings nicht die Insel mit dem Taxi zu bereisen. Die Tarife werden immer ab dem Hauptort Pigadia wo die Taxis stationiert sind berechnet und so wird selbst eine kurze Strecke sehr kostspielig.
Solltest du dich trotzdem für eine Taxifahrt entscheiden und noch keinen Taxifahrer des Vertrauens gefunden haben, erreichst du Yiannis (Karpathos Taxi no1) unter der Nummer +30 697 727 1997.
Öffentlicher Verkehr
Auf Karpathos gibt es einen öffentlichen Bus. Ausser im Busdepot von Pigadia habe ich ihn allerdings nie gesehen; was an der Nebensaison liegt, wird mir immer wieder erklärt. In der Nebensaison dient der Bus hauptsächlich als Schulbus für die Einheimischen Kinder. Sobald die Touristen kommen, wird aber auch der kommerzielle Betrieb wieder vermehrt aufgenommen und der Zeitplan erweitert.
Wenn du also in der Nebensaison reist, solltest du dich besser bei deiner Unterkunft erkundigen, ob auf den Fahrplan verlass ist und der Bus wirklich fährt. Während den Sommermonaten ist er aber sicher eine gute Reisevariante und vor allem auch die Günstigste. Die Fahrpläne sind an den Haltestellen ausgeschildert und bezahlt wird im Bus selbst.
Private Fahrten
Trotz skeptischem nachfragen ob der öffentliche Bus wirklich fährt und bejaen seitens meiner Unterkunft, sitze ich 20 Minuten nach der ausgeschilderten Abfahrtszeit unabgeholt an der Bushaltestelle in Lefkos. Ich bin nicht allein; auch eine deutsche Touristin wartet mit mir mit und wird immer skeptischer, ob der Bus wohl wirklich noch fährt. Wir haben Glück, dass ihr Vermieter gerade zu dieser Zeit seine Wasserkanister neben der Bushaltestelle auffüllen kommt. Trotz mangelnder Englischkenntnisse seinerseits, bringen wir ihn dazu, die Busgesellschaft anzurufen und kurz nachzufragen: «no bus», ist seine Antwort. Dank meiner neu gewonnenen Bushaltestellen-Freundschaft, organisiert mir die deutsche Touristin kurzerhand eine Fahrt mit dem Sohn ihres Vermieters. 50 Euro solls kosten. Etwa das 10-fache von dem, was ich mit dem Bus bezahlt hätte. Aber im Vergleich zu einem Taxi ist es immer noch ein guter Deal, ich bin dankbar!
Da ich eigentlich davon ausgegangen bin die Insel mit dem öffentlichen Bus zu bereisen und sich diese Variante in der Nebensaison als eher schwer herausstellt, reise ich den grössten Teil meiner Karpathos Reisen schlussendlich mit Privatpersonen.
Gerade wenn du in familiengeführten Unterkünften wohnst, sind die Betreiber eher hilfsbereit und bieten es zum Teil auch kostenlos an dich irgendwo hinzufahren. Ansonsten schadet es nie zu fragen. Das Telefon der Griechen ist schnell gezückt, wenn es darum geht ein kleines Taschengeld zu machen. Und so findet sich meistens jemand in der Familie der dich zu einem günstigeren Tarif als die Taxis an deine nächste Destination bringt.
Mietwagen
Die beste Option, um die ganze Insel zu erkunden ist das eigene Mietauto.
Achtung: Die Strassen von Karpathos sind zum Teil sehr kurvenreich und steil. Zudem kannst du jederzeit von sich frei bewegenden Ziegen überrascht werden, die aus dem Nichts die Strasse überqueren. «Es sei ein riesiges Problem auf der Insel, dass die Hirten ihre Ziegen nicht einzäunen.» – erklärt mir Minas, der Besitzer meiner ersten Unterkunft. Vorsicht ist also geboten! 😉
Zu Fuss: Wandern
Karpathos ist ein wahres Wanderparadies. Auf den alten Pfaden der Inselbewohner, ergibt sich die Variante Karpathos und dessen wilde Naturschönheit zu Fuss zu erkunden.
Ortschaften: beliebte Ferienorte auf Karpathos
#1 Arkasa
Mit ca. 600 Einwohnern ist Arkasa die grösste Siedlung am südwestlichen Teil der Insel. Trotz touristischen Infrastrukturen wie Hotels, Mietwagenverleihe, Tavernen und einer Surfschule, ist die Ortschaft eher ruhig und der richtige Ort, um abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Mit dem Agios Nikolaos Strand bietet Arkasa einen absoluten Traumstrand. Am südlichen Zipfel des goldfarbenen Sandstrands befindet sich eine gemütliche Strandbar mit Sonnenliegen und einem Beachvolleyballplatz. Ein weiteres Restaurant befindet sich oberhalb des nördlichen Teils. Eine freistehende Dusche befindet sich vor dem Restaurant.
Direkt hinter dem wunderschönen Sandstrand erhebt sich der markante und geschichtsträchtige Paleokastro Hügel. Nach einer kurzen Wanderung findest du dort Ruinen der antiken Stadt Arkesia und wirst mit einer schönen Aussicht auf Arkasa und den Strand belohnt.
Ich muss schmunzeln als ich ein paar Tage nach meinem Besuch durch den Reiseführer einer unglaublich lieben deutschen Touristin blättere, die seit vielen Jahren immer wieder auf Karpathos zurückkehrt: «nicht schön» besagt dort eine Handnotiz. Naja, zum Glück ist Schönheit Ansichtssache. Verglichen mit anderen Stränden auf Karpathos kann ich es allerdings rückblickend nachvollziehen, dass dieser noch zu toppen ist.
Der Dorfkern von Arkasa liegt in malerischer Hanglage und wird in der Mitte durch eine üppige Schlucht geteilt. Der kleine Platz im oberen Teil des Dorfes ist von Tavernen und einem Dorfladen eingerahmt. Auf der anderen Seite der Schlucht wird das Dorf von der wunderschönen griechisch-orthodoxen Kirche «Ypapanti» überragt.
Mein Unterkunfts-Tipp in Arkasa:
Palaiokastro view
Die neuen Apartments mit Meerblick sind makellos ausgestattet mit einer modernen, gut ausgestatteten Küche, einem bequemen Bett und Sitzmöglichkeiten. Auf beiden Seiten; zur West- und Ostseite, befindet sich ein Balkon oder eine Terrasse, so dass man je nach Windlage auf einem der 2 Aussenbereiche Windschutz findet. Der Blick vom Balkon auf das Meer ist atemberaubend schön. Ausserdem ist das Wlan in dieser Unterkunft, das zuverlässigste Netz, dass ich auf der ganzen Karpathos Reise hatte. Die Lage des Apartments ist ausgezeichnet: nämlich genau in der Mitte zwischen Strand und Dorfkern. Der Besitzer Minas ist sehr freundlich und hilfsbereit. Die Familie besitzt auch die weiter unten empfohlene Unterkunft in Finiki.
#2 Finiki
Das beschauliche und friedliche Fischerdorf mit pittoreskem Sandstrand sollte unbedingt auf der Liste der «must-sees» einer jeder Karpathos Reise stehen. Mit Blick über die Bucht kommen in den Tavernen an der Hafenpromenade vor allem Fischliebhaber mit fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten auf ihre vollen Kosten. Aufgrund der windgeschützten Lage ist in Finiki das Badeerlebnis selbst an windigen Tagen immer noch angenehm. Das türkisfarbene Wasser ist kristallklar. Eine Sonnenliege unmittelbar am Wasser kostet dich 10 Euro. Die Agios Nikolaos Kirche in ihrem blau-weiss Anstrich rundet die traumhafte Kulisse rund um das kleine Dorf ab und dient zusätzlich nach ein paar Treppenstufen in die Höhe als Plattform für eine herrliche Sicht auf Finiki, Arkasa und die Nachbarinsel Kasos.
Mein Unterkunfts-Tipp in Finiki:
Alkioni Hotel
Zugegeben, diese Unterkunft hätte ich zum normalen Tarif wohl eher nicht gebucht. Für einen Low-Budget Reiseansatz sprengt das Hotel wahrscheinlich die meisten Oberstgrenzen. Darum ein Hoch auf die Preisermässigungen während der Nebensaison!
Das Alkioni Hotel ist ein wahres Juwel der Insel. Der spektakuläre Ausblick von den blaubestrichenen Balkonen der Apartments ist aussergewöhnlich schön. Leicht am Hang und oberhalb von Finiki gelegen, blickt man von hier über die Ortschaft, den Strand und in die Weiten der Ägäis. Die romantische Abendstimmung mit Blick auf den Sonnenuntergang ist unschlagbar. Der idyllische Traumstrand von Finiki und die umliegenden Tavernen sind nur 50 Meter von der Unterkunft entfernt. Das Apartment ist sehr geräumig, liebevoll eingerichtet und blitzsauber. Abgerundet mit der Freundlichkeit und Aufmerksamkeit der Gastgeber, bietet das Alkioni Hotel das Rundumpaket für einen perfekten Aufenthalt.
#3 Lefkos
«This is unreal!» höre ich eine Touristin sagen die gerade frisch am Strand angekommen, begeistert ins kristallklare und leicht frische Wasser springt. Das Gleiche habe ich mir auch gedacht. Wer braucht schon die Karibik bei solchen Traumstränden? In Lefkos gibt es sogar gleich 3 davon! Gerade darum ist der beliebte Badeort ein Touristenmagnet und vollgepackt mit einfachen Unterkünften und Tavernen. Weiter befinden sich hier 3 Mini-Märkte, ein ATM und mehrere Autovermietstationen.
Lefkos ist ein Ausläufer des Dorfes Mesochori. Die Einheimischen leben hier nur während den Monaten, wenn die Touristen da sind. Im Winter, wenn die Fremden wieder weg sind, siedeln auch die Einheimischen zurück in ihre eigentlichen Häuser in Mesochori. Lefkos wird in diesen Monaten zu einem nahezu verlassenen Dorf.
Als alleinreisende junge Frau brauche ich einen Moment, um in Lefkos richtig anzukommen und mich wohl zu fühlen. Der rege Tourismus bringt auch seine Strandarbeiter mit sich, deren flirtiges Verhalten ich als eher mühsam empfinde, als dass ich es wertschätze. Nach einer kleinen Weile gewöhne ich mich allerdings daran und verbringe trotz anfänglichem genervt sein perfekte Strandtage an diesem wunderschönen Badeort.
Die Strände von Lefkos
Paralia Lefkos
– einer der schönsten Strände von Karpathos
– feiner Sandstrand in einer kleinen Bucht
– flach abfallender, sandiger Meeresboden
– geeignet für Kinder
– windgeschützt durch die Buchtlage
– türkisfarbenes, kristallklares Wasser
– ideal zum Schnorcheln mit vielen kleinen Fischen
– organisiert
(Die Preise der Liegen variieren je nach Anbieter. Bei Nikos kosten 2 Liegen mit einem Sonnenschirm 9 Euro.)
Frangolimiona Beach
– langgezogener Sandstrand
– kristallklares Wasser
– grosse Wellen
– ideal zum Wellenbaden
– weniger Leute als am Paralia Lefkos
Potali Beach
– der intimste Strand der Drei
– wenig Leute
– Entspannung, Ruhe und viel Natur
– Breiter Strand, primär kiesig mit wenig Sand
– Einstieg ins Wasser etwas umständlich wegen der grossen Steine
– für Kinder daher eher ungeeignet
– meistens grosse Wellen
– kristallklares Wasser
Mein Unterkunfts-Tipp in Lefkos (zögernd):
Nikos Studios
Warum zögere ich bei dieser Empfehlung? Das Nikos Studios hat einen Minuspunkt, den ich nicht verschweigen möchte. Zuerst aber der Grund, wieso es die Unterkunft trotzdem in meine Empfehlungen schafft: nämlich wegen der unschlagbaren Lage! Einmal über die schmale Strasse und schon ist man direkt am Traumstrand von Lefkos. Mit dieser Lage und dem atemberaubend schönen Blick vom Balkon, erfüllt das Nikos Studios ein wichtiges Kriterium für richtig schöne Badeferien. Restaurants, Minimarkets und Mietwagenverleihe sind alle nur einen Steinwurf weit entfernt. Leider scheitert die vollste Gästezufriedenheit aber an der Führung der Unterkunft. Eine Ansprechperson, die dir bei Fragen zur Verfügung steht und weiterhilft ist hier Fehlanzeige. Das Desinteresse am Gästewohl äussert sich weiter auch an der Innenausstattung, die eher spartanisch und lieblos ist. Für ein paar Nächte sind die Studios völlig in Ordnung, aber man kann sich sicherlich willkommener fühlen.
Zweiter Unterkunftstipp (überzeugt😊):
Hotel Krinos
Was Freundlichkeit betrifft, findet man im Hotel Krinos genau das Gegenteil zum oben beschriebenen: Hilfsbereitschaft, Interesse am Gast und immer ein Lächeln auf den Lippen! Die Besitzer Familie führt das Hotel Krinos serviceorientiert und gleichzeitig mit viel Aufmerksamkeit und Herzlichkeit.
An direkter Meerlage, mit nur knapp 5 Gehminuten zum Paralia Lefkos und ca. 10 Minuten in die andere Richtung zum Potali Beach, ist auch das Krinos Hotel ausgezeichnet gelegen. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein kleines Lebensmittelgeschäft. Das Beste am Krinos ist die hoteleigene Taverne, die auch für externe Gäste zugänglich ist. Die typisch griechischen Gerichte, werden unter anderem mit frischem Gemüse aus dem eigenen Garten zubereitet. Die Bedienung ist sehr herzlich und zuvorkommend und trägt zu der ganzen Wohlfühl-Atmosphäre bei. Gekrönt mit der wunderschönen Lage am Meer, kann man diesen Ort nur empfehlen – die Taverne und das Hotel zugleich!
#4 Amoopi
Vielleicht liegt es am starken Wind bis zu über 60 km/h der mir während meinem Aufenthalt hier dauernd um die Ohren weht und mir nicht wirklich Lust verleiht mein Zimmer zu verlassen, oder dass bereits die meisten Restaurants und Minimarkets für die Winterpause geschlossen haben – aber Amoopi schafft es nicht mein Herz zu gewinnen. Eigentlich wird die Ortschaft als touristische Destination in hohen Tönen gelobt. Gerade die Strände sollen äusserst beliebt sein. Und sie sind auch traumhaft schön. Wäre da nicht diese Windsituation wäre ich wahrscheinlich auch mehr davon angetan.
In Amoopi ist der touristische Aufschwung deutlich sichtbar: überall werden neue Unterkünfte, vor allem luxuriöse Villen aus dem Boden gestampft. Einfach gesagt fehlt es mir hier an Authentizität, Charakter und griechischem Charme.
Die Strände von Amoopi
Amoopi Beach
Die Badebucht mit feinem Sandstrand, ist besonders ideal für Familien mit kleinen Kindern. Der Strand verläuft sehr flach ins Wasser. Selbst nach 50 Metern ist das Wasser immer noch richtig seicht. Das türkisblaue Meer ist wunderschön transparent und kristallklar. Rund um den Strand gibt es mehrere Lokale und Minimarkets.
Little Amoopi Beach
Rund um einen Felsvorsprung verbindet ein charmanter Fusspfad den grossen mit dem kleinen Amoopi Strand. Little Amoopi ist, wie der Name besagt, kleiner, und liegt idyllisch versteckt zwischen den Felsklippen. Er besticht mit seinem leicht goldfarbenen Sand, funkelndem türkisblauem Wasser und Intimität. Die Lage der Bucht schützt vor starkem Wind. Auch hier ist das Wasser seicht und darum auch für Familien mit Kindern geeignet. Oberhalb des Strandes befindet sich ein Restaurant, dass Strandliegen vermietet. Der Strand kann schnell sehr voll werden.
Votsalakia Beach
Der schmale Kiesstrand umgeben von wunderschönen Felsen, bietet Ruhe, kristallklares Wasser und ist beliebt zum Schnorcheln. Liegestühle mit Sonnenschirmen bedecken mehr oder weniger den ganzen Strand. Zur Verpflegung befinden sich mehrere Tavernen und ein Minimarket gleich hinter dem Strand. Wegen den Kieselsteinen und auch teilweise spitzen Steinen im Meer, wird empfohlen Badeschuhe zu tragen.
Parkplätze: auf der Landspitze zwischen Amoopi Beach und Votsalakia Beach befindet sich ein grosser öffentlicher Parkplatz.
Mein Unterkunfts-Tipp in Amoopi:
Vardes Hotel & Studios
Da ich diese Tage viele Stunden wartend damit verbringe, bis der Wind etwas nachlässt, bin ich froh, dass ich immerhin mit meiner Unterkunft eine wunderbare Wohlfühl-Oase gefunden habe. Zwar liegt das Vardes Hotel & Studios nicht an unmittelbarer Meereslage wie die neuen, modernen Villen, dafür bietet die Unterkunft aber eine prächtige Aussicht vom eigenen Balkon über die Olivenhaine vor dem Anwesen bis zum satten Blau des Meeres im Entfernten. Wenn auch leicht abgelegen, sind es aber trotzdem nur 5-10 Gehminuten zu den Stränden Amoopis. Das Vardes Hotel & Studios ist familiengeführt. Hier erlebe ich noch die Gastfreundschaft die ich von anderen griechischen Inseln wie Tilos oder Lipsi kenne und mir an anderen Orten auf Karpathos etwas gefehlt hat. Die Apartments sind sehr grosszügig und sauber. Das im Übernachtungspreis inkludierte Frühstück ist fast genug Essen für den ganzen Tag. Als wäre das nicht schon genug, drückt mir der Besitzer Minas auf meinem Weg vom Frühstück zurück ins Zimmer noch einen frischgepflückten Granatapfel aus dem eigenen Garten in die Hand. «Have a nice day!» wünscht er mir in seinem gebrochenen Englisch.
Während windstillen Minuten geniesse ich die absolute Ruhe in dieser Unterkunft: alles was ich hören kann ist Glockengebimmel, Ziegenmeckern, Vogelgezwitscher und das Miauen der 2 süssen 1-monätigen Kätzchen die Teil der Familie sind und um das Anwesen herumtigern.
#5 Pigadia
In Pigadia erlebe ich meinen einzigen regnerischen Tag während der ganzen Reise. Ich freue mich für die Einwohner von Karpathos, denn für die Insel ist es das erste Mal seit 6 Monaten, dass die trockene Erde wieder mit dem kostbaren Himmelsgut getränkt wird. Trotzdem bin ich auch froh einen solchen Tag in der Zivilisation der modernen Inselhauptstadt verbringen zu können, wo alle Annehmlichkeiten nur einen Steinwurf von meinem Hotel entfernt sind. Den Regenschirm habe ich nämlich zuhause gelassen. In Pigadia findet man alles: Supermärkte, Bäckereien, Metzgereien, Apotheken und unzählige Tavernen oder Imbissbuden. In Karpathos-Stadt, so wie Pigadia auch genannt wird, fühlt es sich tatsächlich ein bisschen an wie in einer Stadt, obwohl die Ortschaft mit ca. 3000 Einwohnern doch immer noch eher ein Dorf ist.
Auf Karpathos gibt es zwei Häfen. Der Haupthafen davon liegt in Pigadia. Von hier aus verkehren Fähren Richtung Rhodos oder Kasos und Kreta. Rund um die gemütliche Hafenpromenade reihen sich Tavernen an Tavernen. Nur wenige Meter dahinter befindet sich eine romantische Fussgängerzone mit weiteren Tavernen und Souvenirläden. Auf der Treppe einer kleinen Gasse zwischen Promenade und Touristenmeile, befindet sich das wohl bekannteste Fotomotiv von Karpathos-Stadt, ein bunt bemaltes Holz Boot. Der Rest der Stadt ist in einem Halbkreis um das grosse Hafenbecken gebaut. Dabei gilt, desto weiter hinten, desto mehr geht es in die Höhe. Auch Strände hat Pigadia zu bieten: zum einen den zentralen Pigadia-Strand und etwas weiter vom Zentrum entfernt, den «Afoti Beach».
Mein Unterkunfts-Tipp in Pigadia:
Atlantis Hotel
Für knappe 40 Schweizerfranken (Nebensaison), inklusive einem vielfältigen Frühstück, in zentraler Hafen-Lage mit schönem Poolbereich, verdient dieses Hotel meiner Meinung nach für Griechenlandverhältnisse mehr als nur 2 Sterne. Mit dem zuvorkommenden und freundlichen Service der Angestellten kann mich das Atlantis Hotel auch in dieser Hinsicht überzeugen und erfüllt somit alle Ansprüche an eine gute Unterkunft.
Mein Restaurant-Tipp in Pigadia:
Harper all day Cafe & Restaurant
Hipp, stylisch, und gemütlich; so präsentiert sich das Harper all day Cafe & Restaurant und bringt etwas Abwechslung in die traditionelle Tavernen Landschaft. Das moderne Lokal ist Café, Restaurant und Bar zugleich und überzeugt neben seinem Essen mit schöner Hafenlage und sehr freundlicher Bedienung. Auf der Speisekarte stehen unter anderem kreative Pancake-, Sandwich und Hotdog-Variationen. Frische Salate und frisch gepresste Fruchtsäfte sorgen für einen aufgefüllten Vitaminpegel. Zudem ist das Harper’s ein vegan freundliches Lokal mit veganen Alternativen wie zum Beispiel dem Beyond Burger.
Meine Top 5 Ausflugsziele auf Karpathos
#1 Menetes
«Die Touristen nennen es das bunte Dorf» – erklärt mir Manolis, der besagte Sohnemann der mich nach meinem «an der Bushaltestelle Gestrandet-Sein» über Menetes nach Amoopi fährt. Staunend sitze ich im Beifahrersitz und denke mir; hier möchte ich nochmals hin!
Das kleine Dorf ist in steiler Berglage auf einer Felsklippe erbaut und bietet einen grossartigen Blick über Pigadia. Von Pigadia erreicht man Menetes über eine asphaltierte, schlangenförmige Strasse den Berghang hinauf. Die Strasse, die weiter nach Arkasa führt, teil das Dorf in zwei. Grosse Sehenswürdigkeiten gibt es in Menetes nicht. Verschiedene Kirchen, ein Denkmal und ein Museum gehören zu den wenigen. Primär sind es die strahlenden Häuserfassaden, engen Gassen und die atemberaubende Lage, die das bezaubernde Bergdorf zu einem empfehlenswerten Ausflugsziel oder lohnenden Zwischenstopp auf der Durchreise machen.
#2 Aussichtspunkt bei Panagia Larniotissa
10 Fahrminuten östlich von Pigadia befindet sich beim Kloster von Larniotissa, ein imposanter Aussichtspunkt, der besinnliche Ruhemomente mit traumhafter Panoramasicht über die Pinienwälder und das Meer garantiert. Zwischen Kloster und Aussichtspunkt befindet sich ein grosser Parkplatz. Vom Parkplatz führt eine längere Treppe zum imposanten Gipfelkreuz hinauf, welches die Aussichtsplattform mit mehreren Metern überragt.
#3 Pyles
Das kleine und traditionelle Dorf Pyles präsentiert sich nicht wie die anderen Dörfer in strahlend, perfektem Frischanstrich, sondern zum Teil zerfallen, ursprünglich und zurückgelassen. Es ist nicht speziell herausgeputzt, besitzt (fast) keine Touristenvillen, dafür aber verlassene Gebäude, abgeblätterte Farbe und Risse in der Mauer. Und gerade darum gefällt mir dieser Ort besonders gut. Hier fühlt es sich echt und authentisch an. Um das ländliche Dorf zu besuchen, muss das Auto auf einem grossen Parkplatz am Eingang des Ortes stehen gelassen werden. So gibt es auch keinen «Durchfahrts-Tourismus» wie in den anderen Dörfern. Enge Gassen aus Kopfsteinpflaster führen durch die Ortschaft hindurch. Zudem punktet Pyles durch seine Berghanglage, die eine wunderbare Sicht über das Meer bis zur Insel Kasos ermöglicht.
#4 Achata Beach
Die kleine Badebucht liegt eindrucksvoll eingerahmt zwischen zwei Gebirgshängen und ist nur mit dem Auto oder Boot erreichbar. Die steile Abfahrt über eine schmale Strasse, endet mit genügend Parkmöglichkeiten direkt vor dem kleinen Kieselstrand. Nur schon die Anfahrt ist ein Spektakel an sich und garantiert immer wieder atemberaubende Aussichten. Abgesehen von einer Taverne am Strand, ist die Umgebung rund um den Achata Strand wild und unbebaut. Keine Hotels, Touristenläden oder sonstige Gebäude, einfach nur Natur pur. Der Strand verzückt mit seiner traumhaften Kulisse aus grünen Wäldern, spektakulären Felsen und hellem Kiesel das ins kristallklare Wasser überläuft. Ein besonderes Highlight am Achata Beach ist das Schnorcheln entlang der Felshöhlen zur linken Seite der Bucht, weshalb auch manche Ausflugsboote an diesem Strand einen Halt einlegen.
#5 Kyra Panagia
Mindestens genauso spektakulär wie die Abfahrt zum Achata Strand, erweist sich auch wenige Kilometer weiter nördlich, eine kurvenreiche Strasse den grünen Hügel hinunter nach Kyra Panagia. Wie sich wohl der öffentliche Bus in der Hochsaison durch diese Strasse zirkelt, frage ich mich?
Kyra Panagia ist eine kleine Aussensiedlung von Aperi, dem «reichsten» Dorf Karpathos. Der Ort zwischen zwei ins Meer ragenden Felsen, ist heute aber nicht mehr dauerhaft bewohnt. Wegen seinem wunderschönen Traumstrand und dem daraus resultierten geschäftigen Tourismus, sind hier in den letzten Jahren vor allem neue Gebäude für die touristische Infrastruktur entstanden.
Nach wenigen Schritten aufwärts zur rechten Seite des Strandes, erreicht man eine kleine Kirche mit rotem Dach, von deren mit Mosaik geziertem Kirchplatz du eine grandiose Sicht über den kleinen Ort und den Strand hast.
Der goldfarbene Sand- und Kiesstrand, zählt zu den schönsten der ganzen Insel. Das Wasser ist wie so oft auf Karpathos kristallklar. Die Farben der ganzen Kulisse sind fast schon irreal. Die Bilder sprechen für sich.
Die Landschaft auf Karpathos
Unzählbare Male muss ich innehalten und kann nicht anders als überwältigt mein Staunen mit einem lauten «WOW!» zu vokalisieren. Ich bin fasziniert über die Artenvielfalt und das viele Grün das trotz 6-monätiger Trockenzeit nahezu allgegenwärtig ist. Olivenhaine, Tamarisken, Pinien-und Kiefernwälder gehören zum Landschaftsbild. Von den Feigen-, Orangen- und Granatapfelbäumen würde ich mir am liebsten die leckeren Früchtchen abzupfen.
«Man weiss nie, was einen um die nächste Kurve erwartet.» – sagt meine neue liebgewonnene Urlaubsbekanntschaft, die Karpathos bereits zum dritten Mal besucht und mit mir durch die Insel kurvt. Da stimme ich ihr absolut zu: schroffe Felsen, mächtige Klippen, steile Hänge, weisse und goldfarbene Sandstrände und die Weiten des blauen Ozeans – Karpathos ist alles andere als langweilig!
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* Dieser Beitrag beruht auf einer Reise in der Nebensaison anfangs bis Mitte Oktober. Viele Tavernen sind zu dieser Zeit bereits geschlossen. Das Touristenaufkommen und die touristische Infrastruktur ist zu dieser Zeit einiges geringer.
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