Namibia Rundreise – Routenempfehlung und Sehenswürdigkeiten
Namibia zählt neben seinen umliegenden Ländern wie Botswana, Südafrika und Tansania, zu einer der beliebtesten Safari-Destinationen.
Doch das Land überzeugt nicht nur durch seine Tierwelt, sondern auch durch seine kontrastreiche Natur. Endlose Wüste trifft auf Felsformationen, Küstenstädtchen und Flusslandschaften.
Das Erste was mir einfällt, wenn ich an Namibia denke: grenzenlose Weite, scheinbar endlose Fahrten über Schotterpisten und stundenlang kein entgegenkommendes Auto oder Zivilisation in Sicht.
Bei einer Grösse von knapp 824’300 km² und einer Einwohnerzahl von nur etwas mehr als 2,6 Millionen Personen, wird deutlich, dass es sich hier um ein naturbelassenes Land handelt. Zum Vergleich: Deutschland ist mit 357’386 km² nicht einmal halb so gross, und zählt über 83 Millionen Einwohner.
Meine Routenempfehlung für eine zehntägige Namibia Rundreise
#1 Windhoek
Eine charmante Mischung aus afrikanischer und europäischer Kultur: die Hauptstadt Namibias, liegt fast genau im Zentrum des Landes und eignet sich als perfekter Ausgangspunkt einer jeden Namibia Rundreise. Am Internationalen Flughafen Hosea Kutako kannst du direkt dein Mietauto entgegennehmen. Alles was du als Selbstfahrer in Namibia wissen muss, erfährst du in meinem Beitrag über Selbstfahrer hier.
Mein Unterkunftstipp: Midgard Country Estate
Im namibischen Hinterland, ca. eine Fahrstunde vom Flughafen von Windhoek entfernt, liegt das grosszügige Anwesen direkt am Fusse des Gebirges Otjihavera. Das luxuriöse Hotel ist eine gute Auswahl als Start oder Ende einer Namibia Reise. In entspannter Atmosphäre am Pool oder in den grünen Gärten der Anlage kommst du perfekt zur Ruhe. Zur Freizeitgestaltung bietet das Hotel ein umfangreiches Angebot an Aktivitäten an.
#2 Namib-Naukluft Nationalpark Sossusvlei
Der im Westen gelegene Nationalpark ist einer der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Namibias. Die hier zu findenden Sanddünen gehören zu den höchsten der Welt. Inmitten der Namib Wüste befindet sich das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne und das einzigartige Deadvlei mit seinen abgestorbenen Bäumen die aus weissem Lehmboden herausragen. Übernachtet wird in einem kleinen Örtchen Namens Sesriem, welches das Eingangstor zum Nationalpark bildet. Von hier aus dauert die Fahrt zum Sossusvlei und dem nahe gelegenen Deadvlei ungefähr eine Stunde. Auf der Fahrt durch die Wüste fühle ich mich manchmal wie in einer Mars-Kulisse. Die Landschaft ist so atemberaubend schön, dass es fast schon unwirklich scheint. Die leuchtend orangefarbenen Dünen hinterlassen einen magischen und imposanten Eindruck. Darüber hinaus vollendet die gelegentliche Begegnung mit Oryxantilope, Springbock und Vogelstrauss den unvergesslichen Ausflug.
Gut zu wissen: Für die letzten Kilometer bis zum Deadvlei gibt es einen Shuttle-Service mit Allradantrieb. Das eigene Auto kann dort auf dem Parkplatz stehen gelassen werden. Die Strasse bis zum Parkplatz ist asphaltiert.
WICHTIG: Nimm unbedingt genügend Wasser mit dir mit! Die Temperaturen steigen bis zu 40 Grad selbst im Schatten. Auch der Sand ist dementsprechend heiss und gutes Schuhwerk wichtig um in den Dünen oder zum Deadvlei zu wandern.
Mein Unterkunftstipp: Desert Quiver Camp
Hier schläfst du in deiner eigenen «Hütte» mit atemberaubendem Ausblick in die Weite der Wüste. Es befindet sich eine kleine Küche im vorderen Aussenbereich deiner Hütte mit Sitzgelegenheiten. Der Pool neben dem Empfangsbereich, sorgt für eine willkommene Abkühlung in der Hitze der Namib Wüste.
#3 Swakopmund
An der Atlantikküste gelegen, bezaubert das deutsch geprägte Städtchen mit bunten Häusern und einer charmanten Strandpromenade mit Leuchtturm. So viel Zivilisation wie in Swakopmund, erlebt man auf einer Namibia-Reise selten. Umso besser, dass die Stadt bekannt ist für ihre guten Restaurants. Als ehemalige deutsche Koloniestadt, ist zum Beispiel das Swakopmund Brauhaus ein beliebter Ausgangsort.
Mein Unterkunftstipp: Swakopmund Guesthouse
Das gemütliche, im maritimen Stil eingerichtete Guesthouse, ist idealer Ausgangspunkt, um die Strandpromenade oder das Stadtzentrum fussläufig zu erreichen. Preislich ist das Guesthouse eine willkommene Erleichterung fürs Portemonnaie als Kontrast zu den doch eher teuren Lodges. Mit NAD 1400 – NAD 1800 pro Nacht (ca. CHF 90 – 115.-) bietet das Guesthouse ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Ausflugstipps von Swakopmund
#1 Walvis Bay
Die Küstenstadt Walfischbucht, liegt in unmittelbarer Nähe der Namib-Wüste und rund 30 km südlich von Swakopmund entfernt. Im Vogelschutzgebiet der Lagune «Pelican Point» siedeln sich etliche Flamingos, Pelikane und andere Vogelarten an. Das Wattgebiet gilt als eines der wichtigsten im südlichen Afrika. Bei einem Bootsausflug eröffnet sich die Gelegenheit Wale und Delfine zu beobachten und mit etwas Glück wagt sich die eine oder andere Robbe aufs Boot, um sich mit einem Fisch aus der Kühltruhe des Touranbieters füttern zu lassen. Für die Gäste werden auf vielen Bootstouren die weltbekannten, lokalen Austern serviert. Neben Natur und Tierwelt ist Walvis Bay für den grössten und bedeutendsten Hafen des Landes bekannt. Die Kontraste zwischen Natur und Hafentechnologie erschaffen sehr interessante Bilder.
#2 Robbenreservat Cape Cross
Entlang der Küstenstrasse C34 erreichst du das Kreuzkap nach ca. 1h 20 min Autofahrt von Swakopmund aus. Die Robbenkolonie zählt zu einer der grössten weltweit welche die Robbenart «Arctocephalus pusillus «, den südafrikanischen Seebären beheimatet. Während der Brutzeit von November bis Dezember werden bis zu 210’000 Robben gezählt. Das einprägsame und fesselnde Naturspektakel kann täglich im Naturreservat von 10 – 17 Uhr gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden.
Lasst euch aber gewarnt sein: die süssen Tierchen, hinterlassen einen nicht so süssen Geruch in der Luft. 😉
#4 Hohenstein
Rund 160 km von Swakopmund entfernt, liegt der höchste Berg des Erongomassivs. Mit seinen 2319 m Höhe ist er einer der höchsten Berge Namibias und bildet den westlichen Abschluss der Bergkette.
Auf dem Weg dorthin, lohnt sich ein Abstecher zum 1728 m hohen Berg Spitzkoppe. Der Berg erhielt seinen Spitznamen »Matterhorn Namibias» aufgrund seiner einprägsamen Form und ist ein beliebtes Fotosujet.
Mein Unterkunftstipp: Hohenstein Lodge
Die Lodge liegt eingebettet in steiniger Wüstensavanne und verzaubert mit grandioser Aussicht auf den Hohenstein und sein einzigartiges Bergpanorama, sowohl von der schattigen Terrasse des eigenen Zimmers als auch vom hoteleigenen Restaurant. Abends können atemberaubende Sonnenuntergänge über der Wüste genossen werden, die den Berg für einen Moment in strahlend rotem Licht erhellen lassen. Die Lodge ist Ausgangspunkt für selbständige oder geführte Wander-und Entdeckungstouren. Der Aussenpool der Lodge lädt nach einem ereignisreichen Tag zum Entspannen ein.
#5 Twyfelfontein
Twyfelfontein heisst aus dem afrikaans übersetzt «zweifelhafte Quelle», weil sich die weissen Farmer die sich hier niederliessen nie auf die Quelle im Tal verlassen konnten. Der Felshügel im Damaraland ist heute bekannt für seine über 2500 Felszeichnungen und Felsgravuren der Buschmänner Namibias. Die Zeichnungen werden auf ein Alter von zwischen 2000 und 10’000 Jahren geschätzt und zählen zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mein Unterkunftstipp: Twyfelfontein Country Lodge
Die Lodge liegt in unmittelbarer Nähe zu den Felsgravuren, eingenistet zwischen steinigen Hügeln und Wüste. Übernachtet wird in einem der vielen kleinen Häuser der Anlage. In der Unterkunft kannst du den Tag mit wunderschönem Ausblick in die Weite ausklingen lassen, dich am Pool erfrischen und dir einen Drink in der Lounge der Unterkunft gönnen. Mit etwas Glück können hier auch die seltenen Wüstenelefanten gesichtet werden.
#6 Etosha Nationalpark
Im Norden Namibias liegt der einzigartige Wildlife und Nationalpark Etosha. Er ist das bedeutendste Schutzgebiet des Landes und durch sein Hauptmerkmal, einer gewaltigen Salzpfanne die sogar aus dem All sichtbar ist, einzigartig. Der Nationalpark ist mit seinen 22.270 Quadratkilometer mehr als halb so gross wie die Schweiz. Sehr beeindruckend ist die Tierwelt des Nationalparks. Unter anderem findet man hier vier der Big5’s: Elefanten, Löwen, Nashörner und Leoparden. Am besten bekommt man die Tiere an einem Wasserloch zu Gesicht. Hier treffen sich Giraffe, Zebra, Oryxantilope, Gnu, Hyäne und viele mehr.
Mein Unterkunftstipp: Mokuti Etosha Lodge
Die Unterkunft liegt am östlichen Eingang des Parks und ist mit nur 4 Minuten Fahrtzeit zum Park die nächstgelegene Lodge. Sie befindet sich auf einem über 4000 Hektar grossen Privat-Naturreservat, welches verschiedenen Tieren wie Kudus und Oryx Antilopen Lebensraum bietet. Weitere Tiere können im Reptilien Park der Lodge besucht werden. Unter den schattenspendenden Bäumen rund um den Pool kann wunderbar entspannt werden. Eine SPA Anlage sorgt für weitere Wohlfühlmomente. Um sich sportlich zu betätigen, besitzt die Lodge auch ein Fitnessstudio, Tennisplätze und einen Billardraum.
#7 Okonjima Naturreservat & Waterberg Plateau
Das Okonjima Naturreservat liegt ca. auf halbem Weg zwischen dem Etosha Nationalpark und Windhoek. Auf dem riesigen Naturschutzgebiet setzt sich die Stiftung AfriCat für den Erhalt und Schutz von bedrohten Raubtieren Namibias ein. Nicht weit entfernt davon liegt das Waterberg Plateau. Der fast 200 Meter aus der Ebene herausragende und zum Wandern beliebte Tafelberg, zählt zu den artenreichsten Flora-Gebieten im südlichen Afrika.
Mein Unterkunftstipp: Okonjima Plains Camp
Das Beste zum Schluss: diese Unterkunft ist ein absolutes Highlight einer Namibia Reise und ein Muss für jeden Namibia Urlauber. Auch wenn der Preis auf den ersten Blick kurz leer schlucken lässt, lohnt sich der Griff etwas tiefer in die Tasche auf jeden Fall! Das Okonjima Plains Camp befindet sich inmitten des riesigen Okonjima Naturschutzgebiets. Das Camp bietet Pirschfahrten im offenen Safarifahrzeug und geführte Busch-Wanderungen im Reservat an. Mit etwas Glück kannst du auf diese Weise die hier freilebenden Raubtiere wie Leoparden oder Geparden aus nächster Entfernung beobachten – ein einmaliges Erlebnis!
Übernachtet wird in einem grosszügigen Chalet mit offenen Fensterfronten zu allen Seiten, welche dir einen einmaligen Ausblick in den Busch bieten. Hier kannst du direkt aus deinem Bett die Tierwelt beobachten, die an deinem Chalet vorbeizieht. Das Chalet ist mit einem luxuriösen Badezimmer und einer einladenden Veranda ausgestattet. «The Barn», das Hauptgebäude, erinnert an die Geschichte des Grundstücks, als die Familie Hanssen hier noch Rinderzucht betrieb. Die umgebaute, ehemalige Scheune, dient heute als Restaurant, Bar und Lounge. Das 3-Gänge Menu zum Abendessen lässt keine Wünsche übrig. Im Aussenbereich befindet sich als Tüpfelchen auf dem i ein Pool zur willkommenen Abkühlung.
Für weitere Routenvorschläge und Informationen, empfehle ich dir den Reiseführer von Reise Know-How. Du kannst ihn hier bestellen.
Weitere Beiträge die dir gefallen könnten:
* dieser Beitrag wurde im Jahr 2021 erfasst, die darin enthaltenen Informationen können sich ändern.